Episode 60/365 der kapitalmarkt-stimme.at daily voice auf audio-cd.at. IVA-Vorstand Florian Beckermann lud Ende Februar zu einem Austausch zwischen Analysten und Investoren in die Wiener Börse. Am Podium waren der Aktionär Rupert Heinrich Staller, Erste Research-Chef Fritz Mostböck sowie der frühere Analyst und jetzige Flughafen Wien-IR Manager Bernd Maurer. Staller stellte in den Raum, dass die großen heimischen Banken das Research für heimische Unternehmen in den vergangenen Jahren stark zurückgefahren haben und man schwer an das Research herankommt. Überhaupt sieht der den Beruf des Analysten in den nächsten Jahren von der KI abgelöst. Dem widerspricht Mostböck, denn im Falle von Analysen durch KI würden diese immer zur selben Meinung kommen, während bei einem Research von einem Analysten neben den Zahlen auch das Gefühl für das Unternehmen und den Markt, das Timing sowie Softfacts, wie etwa Governance eine wesentliche Rolle spielen. Mostböck sieht in der Analysten-Tätigkeit sogar eine Form von Kunst. Aber einig ist man sich, dass die Coverage von heimischen Unternehmen immer weniger wird. Mostböck sieht diesen Umstand eher als marktorientiert an. Beispielsweise sieht er ein Unternehmen mit 100 Mio. Market Cap, zehn Prozent Free Float und mangelnder IR-Arbeit als wenig sinnvoll für eine Coverage an. Eine proaktive IR-Arbeit sei sehr wichtig, so Mostböck. Kritisiert wurde seitens Staller auch, dass man kaum mehr Zugang zu Research habe, nicht einmal als großer Private Banking-Kunde. Was Mostböck vor allem auf MiFID zurückführt. Er sieht die MiFID-Einführung aber nicht nur negativ, denn dadurch könnten jetzt nicht mehr so viele Privatanleger die Zeit der Analysten in Anspruch nehmen. Privatanleger seien bei den Anlageberatern der Banken bestens aufgehoben und mit der wöchentlichen Publikation „Equity Weekly“ auch gut mit Informationen versorgt, so Mostböck. Für Bernd Maurer ist Research vor allem ein Multiplikator für Nachrichten vom Unternehmen, zudem seien Research-Reports für die Konsensus-Schätzung wichtig. Bei den Hauptversammlungen, die Staller bekanntlich gerne besucht, sei vor allem interessant, das Management der Unternehmen kennenzulernen und zu sehen, wie auf herausfordernde und oft auch schwierige Frage reagiert wird. Laut Mostböck sind HVs für Analysten eher weniger interessant, wichtiger sind hier mehr die Conference Calls nach den Quartalszahlen. Um mehr Private für den Kapitalmarkt zu begeistern, braucht es laut Staller vor allem eine steuerliche Entlastung, denn alle entwickelten Kapitalmärkte sind deshalb entwickelt, weil steuerliche Begünstigungen eingeführt wurden. Mostböck ortet derzeit auch einen neuen Willen seitens der EU den Kapitalmarkt aufzurütteln. Zudem ist Mostböck fest der Überzeugung, dass man in Österreich bei der Frage der Pensionsfinanzierung um den Kapitalmarkt nicht mehr herumkommen wird (Zusammenfassung von Christine Petzwinkler),
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Über diesen Podcast
Aus den "Börse-Inputs für junge Anlegerinnen und Anleger (jeden Alters)" wurde "Christian Drastil: Wiener Börse, Sport, Musik (und mehr) - My Life" und letztendlich "audio-cd.at" samt begleitender Website. "CD" steht für die Initialen des Ex-Bankers und -WirtschaftsBlatt Online-Gründes Christian Drastil. Awarded 2024 in Frankfurt als #1 Finanznetworker Austria: Themen: Alles und mehr rund um die Wiener Börse, Unternehmer, Träumer, Hobbysportler, gibt Börseunterricht in Schulen und ist Hörer von täglich 5 Stunden Podcasts. Mittlerweile mischen externe Sprecher:innen federführend mit, daher der logische Wechsel auf den breiteren Namen "CD" für das Independent Network seiner Investor Relations- und mittlerweile auch Podcastagentur.
Risikohinweis: Die hier veröffentlichten Gedanken sind weder als Empfehlung noch als ein Angebot oder eine Aufforderung zum An- oder Verkauf von Finanzinstrumenten zu verstehen und sollen auch nicht so verstanden werden. Sie stellen lediglich die persönliche Meinung der Podcastmacher dar. Der Handel mit Finanzprodukten unterliegt einem Risiko. Sie können Ihr eingesetztes Kapital verlieren.
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